Erfahre mehr darüber, wie Oura die Körpertemperatur misst, warum es sich lohnt, Temperaturschwankungen im Auge zu behalten, und wie du Veränderungen anhand der Tages- und Trendansichten in der Oura-App beurteilen kannst.
So misst Oura die Körpertemperatur
Deine Körpertemperatur verstehen
Trends der Körpertemperatur deuten
Unterschied zwischen Hauttemperatur und Körperkerntemperatur
Nachverfolgung der Menstruationszyklen
Die Genauigkeit der Oura-Temperaturdaten
Wie Oura die Körpertemperatur misst
Die Temperatur ist einer der wichtigsten Vitalparameter und ein Schlüsselindikator der körperlichen Verfassung. Oura misst deine Körpertemperatur im Minutentakt direkt über die Haut des Fingers. So kann Oura Veränderungen deines Körpers lückenlos erfassen. Die meisten Wearables messen die Körpertemperatur nicht. Die, die es tun, verwenden meist nach außen gerichtete Sensoren, um die Temperatur basierend auf der Umgebungstemperatur zu messen, oder sie schätzen sie anhand der Herzfrequenz. Zudem sind Wearables, die am Handgelenk getragen werden, schwerer und bewegen sich eher, wodurch sie stärker durch die Umgebungstemperatur beeinflusst werden. Im Vergleich dazu hat der Ring ein minimales Profil und kann Temperaturänderungen sehr gut verfolgen, da sein NTC-Temperatursensor (NTC = negativer Temperaturkoeffizient) immer in engem Kontakt mit der Haut ist.
Oura misst die nächtliche Körpertemperatur jede Minute an der Haut des Fingers mithilfe eines NTC-Temperatursensors. Am Tag misst der Oura Ring die Hauttemperatur, die ein Indikator für Stress und Erholung sein kann.
Die Oura-App nutzt Erkenntnisse aus der Messung deiner durchschnittlichen Nachttemperatur. denn nachts wird der Körper am wenigsten von Störfaktoren beeinflusst. Tagsüber wird deine Körpertemperatur durch sich ständig verändernde Umgebungsbedingungen und durch dein Verhalten (z. B. Verzehr von Speisen und Getränken oder ein Spaziergang) beeinflusst. Dadurch können deine Daten gestört werden, man spricht auch von „Datenrauschen“. Daher liefert die Nacht das genaueste Bild deines aktuellen körperlichen Zustands und deines allgemeinen Wohlbefindens.
In der Oura-App erscheint die tägliche Abweichung deiner Körpertemperatur vom Ausgangswert in der Ansicht „Tagesform“ und gibt Auskunft darüber, um wie viel deine Körpertemperatur am aktuellen Tag im Vergleich zu den Vortagen und vorherigen Wochen gestiegen oder gefallen ist.
Dieser Wert gibt an, um wie viel deine Körpertemperatur während des Schlafs in der letzten Nacht von deinem Langzeitdurchschnitt abweicht (bzw. höher oder niedriger liegt, z. B. +0,3° oder –0,2° im Vergleich zu deiner normalen Körpertemperatur).
Deine Körpertemperatur kannst du auch einsehen, indem du über das Menü in der oberen linken Ecke der Startansicht die Funktion „Trends“ aufrufst.
Deine Körpertemperatur verstehen
Wir empfehlen Oura-NutzerInnen, nach Schwankungen Ausschau zu halten, die +/– 0,5 °C übersteigen. Jede Veränderung, die größer ist als diese, kann ein Anzeichen dafür sein, dass etwas dein System belastet. Horche in dich hinein, wenn du Abweichungen von deinem persönlichen Normalwert bemerkst, und nimm dir die Zeit, um dich auszuruhen und dir Gutes zu tun, sofern du es für notwendig erachtest.
Die Temperatur kann zum Feststellen einer Krankheit oder anderer Stressfaktoren oder einer Veränderung der Schlafumgebung wie beispielsweise einer Hitzewelle verwendet werden. In der Lutealphase des Menstruationszyklus kann die Körpertemperatur ebenfalls erhöht sein. Bei den Menschen schwankt die Körpertemperatur unterschiedlich stark.
1. Wenn du trainierst, kannst du anhand deiner Körpertemperatur deine Belastung und Erholung besser einschätzen. Wenn du dir viel abverlangst, schlägt sich dies wahrscheinlich in leicht erhöhten Temperaturwerten nieder, da dein Körper stärker als üblich für die Regeneration durch die normalen Erholungsprozesse arbeiten muss. Sobald deine Temperatur wieder deinen Basiswert erreicht, ist dies als Anzeichen von Erholung zu werten.
2. Wenn du fühlst, dass du nicht ganz auf dem Damm bist, kann die Körpertemperatur dir helfen, nach Anzeichen von Krankheit Ausschau zu halten. Eine erhöhte Körpertemperatur kann, sofern sie mit anderen Krankheitssymptomen wie Kopfschmerzen, Erschöpfung, verstopfter Nase oder Halsschmerzen einhergeht, ein Zeichen dafür sein, dass dein Körper Regulierungsprozesse (wie Fieber) angestoßen hat, die im Zusammenhang mit der Stimulation der Immunantwort deines Körpers stehen.
Bedenke, dass erhöhte Körpertemperaturwerte aufgrund von Erkrankung auch andere in deinen Oura-Daten angezeigte Messwerte beeinflussen können, z. B.:
- Erhöhung der Atemfrequenz um ~2 Atemzüge pro Minute im Vergleich zu deinem normalen Durchschnittswert.
- Erhöhung deines Ruhepulses und/oder Verringerung deiner Herzfrequenzvariabilität , da dein Körper dein sympathisches Nervensystem aktiviert („Kampf-oder-Flucht“-Reaktion), um gegen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren usw. anzugehen.
- Verlängerung der im Tiefschlaf verbrachten Zeit Der Tiefschlaf ist die für den Körper erholsamste Schlafphase und kann bei erhöhtem Erholungsbedarf länger ausfallen.
Achte auf derartige Veränderungen, wenn du eine erhöhte Körpertemperatur bemerkst und auftretende andere Krankheitszeichen abzuschätzen versuchst.
3. Wenn du die Muster in deinem Menstruationszyklus verfolgst, kannst du Körpertemperaturschwankungen auch heranziehen, um zu verstehen, in welcher Phase des Menstruationszyklus du dich befindest.
Zu verstehen, in welcher Phase des Zyklus du dich befindest, kann aber wichtige Vorteile in Bezug auf deinen Lebensstil haben, da jede Phase mit unterschiedlichen hormonalen Veränderungen einhergeht. Zu wissen, wie der eigene Körper zu bestimmten Zeiten im Monat reagiert, ist ein Instrument, das es menstruierenden Frauen ermöglicht, ihr Handeln auf ihre persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.
Was du beachten solltest
- Der Körpertemperatur-Messparameter unterscheidet sich leicht von anderen Messparametern in der Oura-App, da die Körpertemperatur nur dann deine Bewertungen beeinflusst, wenn sie anormal ist. Dies bedeutet, dass die Körpertemperatur deine Tagesformbewertung nur senken, nicht verbessern kann. Wenn die Körpertemperatur signifikant außerhalb deines Normalbereichs liegt (z. B. aufgrund von Krankheit), wird die Tagesformbewertung dadurch herabgestuft.
- Wenn deine Temperatur unter deinem Durchschnittswert liegt, ist dies wahrscheinlich auf Veränderungen deiner körpereigenen Regulierung zurückzuführen. Beispiele sind eine geringere periphere Durchblutung (Durchblutung der Arme, Hände, Beine und Füße), eine niedrige Umgebungstemperatur oder die Eireifungsphase des Menstruationszyklus.
- Oura berücksichtigt die Temperaturschwankungen, die durch den normalen Menstruationszyklus bedingt sind. Menstruierende Frauen werden über Temperaturerhöhungen informiert, die mit den Phasen des Menstruationszyklus einhergehen. Einen Warnhinweis erhalten sie in diesem Fall nicht.
Körpertemperaturtrends verwenden
Du kannst deine Körpertemperaturtrends in zwei verschiedenen Ansichten einsehen.
Tippe dazu einfach auf die Ansicht „Tagesform“ und dann im Quadranten über deiner Tagesformbewertung auf „Körpertemperatur“.
Die Ansicht „Täglich“ zeigt kurzfristige Temperaturänderungen und eignet sich zur Nachverfolgung akuter Körperreaktionen. Sie enthält den Wert, der auch in der Ansicht „Tagesform“ für jede Nacht angezeigt wird. In der Ansicht „Täglich“ ist ersichtlich, ob sich etwas negativ auf deinen Körper auswirkt und ob du Ruhe und Erholung Vorrang einräumen solltest. Sie liefert Anhaltspunkte, ob du möglicherweise krank wirst oder etwas anderes deinen Körper belastet.
Die Trendansicht ist dafür gedacht, langfristige Trends deiner Körpertemperatur aufzuzeigen. Die Trendansicht beantwortet Fragen wie „Welche Änderungen zeigt meine Körpertemperatur im Laufe eines Monats?“ und für Nutzerinnen, die menstruieren: „Wann beginnen mein Eisprung und meine Regelblutung jeden Monat?“. Für jedes Datum in der Trendansicht wird ein auf einem 3-Tages-Zeitraum basierender gewichteter Durchschnitt der Abweichung deiner Körpertemperatur von deinem Basiswert angezeigt. Somit haben Tage, die näher am aktuellen Datum liegen, einen stärkeren Einfluss auf deine Werte.
Hauttemperatur vs. Körperkerntemperatur
Es ist wichtig zu wissen, dass Oura die Körpertemperatur über die Haut misst. Dieser Wert entspricht nicht der Basal- oder Körperkerntemperatur, die typischerweise mit einem oralen Thermometer geschätzt wird. Du weißt vielleicht schon, dass die Körperkerntemperatur merklich steigt (auf einen Wert außerhalb des typischen Bereichs), wenn der Körper unter Stress steht (z. B. durch Krankheit). Das Gleiche gilt für die Hauttemperatur. Anders gesagt geht ein Anstieg der Körperkerntemperatur fast immer mit einem Anstieg der Hauttemperatur einher. Daher ist die Hauttemperatur ein verlässlicher Indikator dafür, wie dein Körper sich an verschiedene Bedingungen anpasst. Da die regelmäßige orale Temperaturmessung am Tag unpraktisch ist, bietet Oura eine einfache, verlässliche Lösung, um Veränderungen des Körpers zu überwachen und den aktuellen Gesundheitszustand zu ermitteln.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, inwiefern deine Hauttemperatur das widerspiegelt, was in deinem Körper passiert, lies den Artikel How Oura Measures Temperature (auf Englisch) im Blog „The Pulse“.
Nachverfolgung der Menstruationszyklen
Die unterschiedlichen Hormonspiegel in den einzelnen Zyklushasen tragen zu natürlichen Temperaturschwankungen im Menstruationszyklus bei. Cycle Insights nutzt diese Temperaturabweichungen, um deinen monatlichen Zyklus genau zu verfolgen, vorherzusagen und bildlich darzustellen.
Konkret bedeutet dies:
- Der niedrigste Körpertemperaturwert ist typischerweise ungefähr einen Tag vor Einsetzen des Eisprungs zu beobachten.
- Während des Eisprungs und in der ersten Hälfte der Lutealphase steigt die Körpertemperatur, da Progesteron ausgeschüttet wird. In der Mitte der Lutealphase beginnt der Progesteronspiegel zu sinken und die Körpertemperatur pendelt sich allmählich wieder auf deinen Basiswert ein.
- Der erste erhöhte Körpertemperaturwert deutet wahrscheinlich auf das Einsetzen des Eisprungs hin. Wenngleich Oura nicht zur Bestimmung der Fruchtbarkeit gedacht ist, kann es sich je nach deinen Prioritäten jedoch lohnen, diese Werte im Blick zu haben.
Zu wissen, wann die Lutealphase ansteht bzw. ob du dich in der Lutealphase deines Zyklus befindest, kann z. B. nützlich sein, wenn du Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) hast, die meist in dieser Phase auftreten.
Gehe zu The Pulse, um mehr über die vielen Unterschiede, die es bei Menstruationszyklen gibt, zu erfahren. Finde heraus, warum es deshalb besonders wichtig ist, sich auf deinen persönlichen Zyklus einzustellen, und wie du mit Oura ein genaues Verständnis für dein Zyklusmuster erlangen kannst.
Genauigkeit der Oura-Temperaturdaten
Eine Studie des Wissenschaftsteams von Oura ergab, dass der Oura-Temperatursensor unter Laborbedingungen eine Leistung auf Forschungsniveau erreicht und unter Praxisbedingungen präzise genug ist, um Veränderungen in deiner Physiologie – statt deiner Umgebung – widerzuspiegeln. Jede dieser Erkenntnisse wird im Folgenden näher erläutert.
- Die Temperaturmessungen des Oura-Rings wichen in jeder Minute nur max. 0,13 °C von denen der iButtons ab, die den Forschungsstandard darstellen.
- An 16 Personen, die eine Woche lang sowohl einen iButton als auch einen Oura Ringtrugen, konnte gezeigt werden, dass der Oura Ringfortwährend die gleiche Leistung erbrachte wie der iButton (r² > 0,92), und zwar in der gesamten Bandbreite an Alltagsaktivitäten wie Sport, Duschen, Kochen, Arbeiten usw.
- In einer Analyse, die sowohl am Finger getragene iButton-Sensoren als auch einen „Umgebungssensor“ umfasste, der die Temperatur in der Umgebung der 16 Teilnehmer maß, zeigten die Ergebnisse, dass die Werte des Oura-Rings und des iButton am Finger zwar zu 92 % (r² > 0,92) übereinstimmten, die Temperaturdaten am Finger aber nicht mit der Umgebungstemperatur korrelieren; 0,1 % (r² = 0,001).
In diesem Blog-Beitrag findest du weiterführende Informationen über die Studie und ihre Bedeutung für die Zukunft.
Sieh dir das folgende Video an, um noch mehr über die Körpertemperaturfunktion von Oura zu erfahren.